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8. Juni 2022

Das Vergleichstreffen 2022 ÖSkV / VG Südostbayern

Vom Mooslandl zum Räucherhansl

Via Mamming, Donaustauf, Bischofsmais und Windischgarsten

Skatspieler, die einige Jahrzehnte lang bereits ihrem Hobby frönen, verbinden mit diesen Ortsnamen viele angenehme Erlebnisse. Wer nichts damit anfangen kann, dem sei gesagt: 

Es sind Stationen eines – normalerweise – alljährlich stattfindenden Turniers, genauer gesagt einem Vergleichswettbewerb zwischen Österreich und der VG 83 in Bayern. 

Nur Corona konnte in den vergangenen Jahren die Tradition durchbrechen. Groß war die Vorfreude, als sich Anfang 2022 abzeichnete, dass die Skatspieler wieder ihr Pfingstprogramm auf das geliebte Hobby abstellen konnten. Würde es tatsächlich gelingen, sechs Viererteams aus Austria mit der gleichen Zahl von Spielern Südostbayerns an 12 Skattische zu bringen? Mindestens 12 Tische, denn auch für Einzel- und Einsatzspieler sollte Gelegenheit zum Mitspielen gegeben werden. Und dies ausgerechnet in einer Zeit, in der Reduzierung im Skatgeschehen in vielen Bereichen zum Trumpf gemacht wurde, warum auch immer?

Vorweg: Es gelang! Waren es auch auf deutscher Seite in der Mehrzahl junggebliebene Skathaudegen, so wartete Österreich mit bis dato unbekannten Jugendspielern auf. Wie wichtig ordentliches Durchmischen ist, bewies der Gastgeber, Vorsitzender Robert Karl, der in einer Verlosungsaktion vor dem Galaabend dafür sorgte, dass die Nationen gemischt wurden. 

Die absolut perfekte Mischung bei der vorgegebenen Konstellation im Mannschaftskampf gelang dem Team aus dem “technischen“ Skatguru und dem menschlichen, voran natürlich Joachim Wenger.Die Organisation dieses schwierigen Turniers mit dem Einbau von Auswechselspielern und einer dreifachen Auswertung durchzuziehen, verdient volle Anerkennung. 

Pluspunkte dieses Turniers zu nennen fällt leicht; dabei keinen zu vergessen, schwer. Kleine, teils sogar lustig zu nehmende, “Störungen“, seien der Vollständigkeit halber erwähnt.

Am Samstag mussten zwei Serien in einem ziemlich schwülen, engen Raum gespielt werden. Doch auch wir Skatspieler müssen zugeben, dass ein Hochzeitspaar vielleicht noch einen Tick wichtiger ist als unsere Majestäten (die Damen und Könige der Spielkarten) und ihr Gefolge. Die Gastronomie war gefordert, nicht aber überfordert, der Service sehr engagiert und auch der Seniorchef drückte seine Zufriedenheit mit den Anwesenden treffend aus. 

Erfreulich war, dass sich am Sonntag eine Fehlfunktion in der Alarmanlage, die das Einrücken von 5 Feuerwehrautos nötig machte, um uns von einem ca. halbstündigen Heulton wieder zu befreien, genau die Kaffeepause aussuchte, so dass der Zeitplan nicht gefährdet wurde.

Womit wir nun – endlich – werden manche meinen – fast schon bei den Ergebnissen wären. Doch prominente Gäste und vor allem eine skatkameradschaftliche Atmosphäre sind mindestens genauso wichtig. Letztere ist verbunden mit den Schiedsrichterleistungen; dass diese nicht benötigt wurden, ist fast immer ein gutes Zeichen. Hier gilt (galt) dies auf jeden Fall uneingeschränkt. 

Erfreulich für die VG 83 war, dass nach einer Sitzung am Samstag fast die komplette Vorstandschaft beim Turnier war und mitgespielt hat. Als bayerische Ehrengäste durfte Robert Karl begrüßen: Uli Rönz, Präsident des BSkV; Artur Christmann, Ehrenvorsitzender der VG 83; Hannelore Haase, Redaktionsleiterin der Bayerischen Skatrundschau.

Aus Österreich: Klaus Genser, österreichischer Skatpräsident und Manuela Braunstein, Organisationschefin und gute Seele des Seniorenskats, die sich heute schon darum kümmert, dass die aus einem Tandemwettbewerb verspätet anreisenden bayerischen Teilnehmer noch gastronomisch und hinsichtlich zugesagter Zimmer gut versorgt werden. 

Ausblick auf das nächste Jahr: Mal nicht an Pfingsten, sondern von 2. bis 4. Juni.

„Da müssen unsere Nachbarn endlich wieder arbeiten. Aber wir vertrauen natürlich auf Klaus, Manuela und ihr Team,“ bemerkte Robert Karl vor der Siegerehrung und dem gemütlichen Teil des Abends. 

Die ersten drei Einzelpreise gingen an Franz Münker (Wien, 6.257), Christian Harringer (Feldkirchen, 6.159) und Günter Dannemann (Wien, 5.943).

Bei den Mannschaften belegten die Skatfreunde Straubing mit 19.732 den ersten Rang.

Mit ca. 500 Zählern Rückstand folgten Schwandorf und mit etwa gleichem Rückstand Wien.

Da auch der 4. Rang preisdotiert war, soll das spannende Rennen um ihn nicht unerwähnt bleiben: 

18.062 Rang 4 (Eggenfelden),

18.000 Rang 5 (Ingolstadt), 

17.966 Rang 6 (Feldkirchen) und 

17.957 Rang 7 (Aventinus Abensberg)

Auch wenn Geldpreise nicht das Wichtigste sind – 105 Punkte machten den Unterschied zwischen 77 € (4. Rang) und einem Platz in der unteren Hälfte. 

Der Gesamtsieg im Ländervergleich, bei dem die besten 4 Mannschaften von jedem Team gewertet wurden, ging an die VG 83. Den Abstand kann man gerne als knapp bezeichnen, denn beide Teams lagen zwischen 75.000 und 70.000!

Wer freut sich wohl nicht auf 2023 in Windischgarsten? Nur, wer was Wichtigeres zu tun hat. Ist das überhaupt möglich?

John Käferlein / Robert Karl